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Besondere Zeiten. 21.06.2020

Doch, es war gut, dass es in den letzten Wochen immer wieder geregnet hat. Manchmal leise und sacht. Ein andermal hat es geschüttet wie aus Eimern. Wenig glücklich war ich allerdings neulich, als in Ansbach einen Termin hatte. Ich parkte mein Auto am Rezatparkpatz – und der Regen trommelte aufs Dach. „Ob wohl hinten im Kofferraum noch der rote Regenschirm liegt?“ Vage erinnerte ich mich daran, beim letzten Aussaugen des Autos – es war schon recht lang her – einen Schirm gesehen zu haben. Also: Autotür auf, Schultern hochziehen – Kofferraum aufreißen — tatsächlich, da ist er! Ein lustiger, rot gepunkteter Schirm, der gut zu einer gut gelaunten Sechzehnjährigen passen würde. „Ob er wohl intakt ist?“ schießt es mir durch den Kopf. Wir haben daheim nämlich gern Schirme stehen, die an einer Spitze ausgerissen sind. Oder sich nicht mehr öffnen lassen. Aber nein – dieser fröhliche Schirm funktioniert ausgezeichnet. Stabil und dicht öffnet er sich über mir und ich komme trocken und wohlbehalten im Ansbacher Dekanat an.

Schirme ganz anderer Art werden gegenwärtig reihenweise aufgespannt. Rettungsschirme. Rettungsschirme, die Menschen einigermaßen unbeschadet durch diese Wochen und Monate bringen sollen. Eine Pandemie mit Jahrhundertdimension geht um die Welt – und viele Millionen Menschen stünden ‚im Regen‘. Wenn es da nicht Rettungsschirme von der Bundesregierung gäbe, ausgespannt über Unternehmen und Kommunen, über den öffentlichen Nahverkehr und die Gastronomie, über den einzelnen Handwerker und über eine Fluggesellschaft. Sogar auf europäischer Ebene werden Rettungsschirme für ganze Länder aufgespannt, die in Not sind.

Irgendwann in diesen Tagen habe ich mich daran erinnert, dass auch Gott einen Schirm aufspannt. In den Psalmen ist davon die Rede, genauer in Psalm 91 in den ersten Versen. Dort lese ich: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: ‚Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.‘“

Was für ein starkes Bild. Gott spannt einen Schirm auf. Für mich. Wenn ich mich schutzbedürftig fühle, wenn mich ein Ereignis trifft, das mir schwer zu schaffen macht – dann darf ich unter diesen Schirm flüchten. Ich darf mich darunter verstecken – das hebräische Wort im Urtext gibt diesen Sinn her. Ich kann mich bergen, unter diesen Schirm kauern und den Regen darauf prasseln hören. Er wird mich nicht bis auf die Knochen durchnässen und auskühlen lassen.
Ich kann mich auch unter diesem Schirm ‚einrichten‘. Mit der Bewahrung durch Gott nicht nur in extremen Momenten meines Lebens rechnen, sondern jederzeit. Dann bin ich darüber mit dem HERRN auch im Gespräch. „Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“ – ich kann diesen Satz genauso beten wie derjenige, der ihn vor langer Zeit zum ersten Mal ausgesprochen hat.

Wie gut es mir unter diesem Schirm geht, habe ich erst gestern wieder gemerkt. Wir waren in der Runde unseres Kirchenvorstands zusammen und hatten eine anspruchsvolle Aufgabe vor uns. Wir mussten klären, wie das Gemeindeleben in unseren Dörfern in den kommenden Monaten weiter geht. Wenn ich als Pfarrerin nicht mehr da bin, weil mein Sabbatical beginnt. Ich glaube, die meisten von uns hatten ein bisschen Bauchweh angesichts dieses Themas. Wir haben uns zu Beginn des Arbeitstages unter den Schutzschirm Gottes gestellt. Es war uns bewusst, dass es anspruchsvoll würde, auch schief gehen könnte und wir im schlimmsten Fall frustriert am Ende des Tages auseinander gehen würden. Doch es kam – Gott sei Dank – ganz anders. Der Tag lief mit Hilfe eines Moderators von außerhalb ausgezeichnet. Wir hatten am Nachmittag Klarheit, wer für welche Bereiche in den nächsten sechs Monaten Ansprechpartner und ‚Kümmerer‘ ist. Die Stimmung war positiv und zuversichtlich, in manchen Augenblicken sogar ausgelassen.

Das erachte ich nicht als einen Zufall. Sondern als eine Erfahrung der Bewahrung durch den HERRN. Ich bin dankbar für den ‚Schirm des Höchsten‘, unter dem wir uns bergen haben können. Ich bin auch dankbar dafür, dass mir der HERR, im Bild gesprochen, diesen Schirm immer hinhält. Gerade in Zeiten wie diesen gibt mir das eine Ruhe, die ich sonst sicher nicht hätte. Unter dem Schirm des HERRN ist auch Platz für dich. Und für Sie.

Einen guten Sonntag wünscht dir und Ihnen deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

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