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Besondere Zeiten. 03.06.2020

Mittwochsmail am 3. Juni 2020. Ich beichte es lieber gleich, denn mehrere Menschen haben mich dabei erwischt: Ich war ohne MNB im Rathaus in Burgoberbach. „Gelbe Säcke holen!“ habe ich mir am Morgen die ganze Zeit vorgesagt. „Nicht vergessen – trotz der anderen Stationen wie Kirchengemeindeamt Ansbach, Schreibwarengeschäft, EDEKA. Gelbe Säcke!!!“ Glücklich über mein funktionierendes Gedächtnis rausche ich am Rathaus vor, springe aus dem Auto und freue mich, auf dem Weg zum Rathauseingang unseren netten Briefträger zu treffen. Der lässt mir höflich den Vortritt und lächelt mich freundlich an. „Nett. Keine Maske!“, denke ich noch. Ich freue mich, flitze an ihm vorbei, biege in den Raum gleich links hinter dem Eingangsbereich – und es überläuft mich kalt. „Ich habe selber meine Maske vergessen!“ Panik!!! Doch jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich ducke mich ein bisschen, mache keinen Mucks, schaue niemanden an, packe hastig eine Rolle gelber Säcke und bin schneller wieder draußen als die Anwesenden schauen. Vor dem Eingang steht er und lächelt immer noch. Mein Postbote. Ohne Maske. Aber absolut korrekt im Verhalten: Erst an der Pforte klingeln. Draußen vor der Tür warten. Die Post der netten Person, die zum Abholen kommt, weit entgegenstrecken. Vielleicht sogar mit Handschuhen. Sich mit einem knappen Kopfnicken verabschieden. Der perfekte Lauf – unmaskiert. Und trotzdem vorbildlich.

Ich bin zerknirscht. Als ich in Ansbach reuig vor allem anderen meine Maske aus dem Auto nehme, muss ich plötzlich doch in mich hineingrinsen. Sicher hat manchen in Burgoberbach mein verpeilter Auftritt amüsiert. Niemand hat sich aufgeregt, eine Anzeige ist bisher auch noch nicht eingegangen. Das finde ich gut. Denn – ganz ehrlich: Sich immer 100% korrekt verhalten, ist in Monat vier der Corona-Krise ziemlich schwierig. Ich gebe mein Bestes und lebe doch von der Toleranz  meiner Mitmenschen.

Was die Gottesdienste angeht, würde ich Herrn Söder gern eine Frage stellen: „Warum darf ich im Gasthaus mit einem netten Menschen oder meiner Familie oder meinen Kindern und  einem weiteren netten Menschen stundenlang ohne Maske zusammen sitzen, fröhlich plaudern und das Leben genießen – und in der Kirche dürfen wir’s noch nicht? Ich glaube, man redet in der Kirche weniger als in der Kneipe. Und es täte uns hier wie dort so sehr gut, das gesamte Gesicht unseres Gegenübers zu sehen. Es wäre schön, ein Lächeln nicht nur zu ahnen oder zu erhoffen, sondern es auch zu sehen. Wo Kommunikation geschieht – und die geschieht immer dort, wo Menschen aufeinander treffen, ist der Gesichtsausdruck ein wichtiger Part bei der Verständigung. Wo es um ‚existenzielle Themen‘ geht, ist das noch stärker der Fall. Ich sehne mich nach Gottesdiensten ohne Masken. Das ist mir seit Pfingsten noch viel mehr bewusst als vorher.

„Lieber Markus Söder, hier ist mein Angebot: Ich trage künftig im Burgoberbacher Rathaus meine Maske. Dafür dürfen wir sie in den Kirchen und beim Lichtblick weglassen. Bitte.“

Bleibt zuversichtlich.

Ihre / eure Elfriede Bezold-Löhr

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Pfarramtsführung
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Mobil: 0171/8649686

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KIRCHENGEMEINDE

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