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Besondere Zeiten. 14.06.2020

Manchmal sind es unbewusste Begegnungen, die einen zum Nachdenken bringen und die einen so schnell nicht loslassen. Vor einiger Zeit habe ich bei einem Willow-Kongress einen Fotografen kennengelernt, der seine Bilder bewusst nicht mit einem entsprechenden Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet. Wer sich mit der Welt der Fotografie beschäftigt, weiß, dass oft gerade die Nachbearbeitung die eigentliche Aussage eines Bildes unterstützt, hervorhebt und manchmal vielleicht auch erst sichtbar macht.

Dieser Fotograf hat sich auf Porträtfotos spezialisiert und die Personen, die er porträtiert, sind Menschen wie du und ich. Bilder von Menschen, die nicht besonders in Szene gesetzt wurden, um sie attraktiver und schöner erscheinen zu lassen.

Vielmehr sind es Gesichter, die die eigene Geschichte zeigen, auf denen man manche Narbe sieht. Gesichter so wie sie sind. Der Wunsch dieses Fotografen ist es, die Wirklichkeit in seinen Fotos zu zeigen und nicht eine Scheinwelt aufzubauen, die es so, in diesem Moment nicht gibt. Dazu gehört für ihn auch zu zeigen, dass jeder dieser Menschen mit allen seinen Facetten so wie er ist, auf seine Art schön ist und nicht erst bearbeitet werden muss. Was man diesen Bildern ansieht, ist ein Ausdruck von Stärke und dem Mut ‚echt‘ zu sein.

Gerade, die jetzige Krise wirft uns an mancher Stelle doch wieder auf das Eigentliche zurück. Sie lässt uns an vielen Stellen spüren, was wirklich wichtig ist und dass das nicht unbedingt das ist, von dem wir glauben, dass es das wäre.

Am Feiertag habe ich mich mit Freunden getroffen und der Tag ging weit in den Abend und wurde noch viel länger, als sonst (und er wurde auch sonst durchaus manchmal lang 😊 ) Die Situation war vertraut und dennoch neu. Sie hatte ihre Selbstverständlichkeit ein Stück weit verloren und ich für mich, habe sie gerade dadurch ganz neu schätzen gelernt und noch viel intensiver wahrgenommen. Ich spüre, wie es mich und meinen Blickwinkel verändert, wenn plötzlich etwas fehlt, von dem ich nie gedacht hätte, dass es irgendwann nicht mehr da ist. Kleine Dinge, die das Leben für mich ausmachen. Es sind gerade die ‚Selbstverständlichkeiten‘, die plötzlich keine mehr sind. Die liebe Umarmung einer Freundin, sich Zeit für einander zu nehmen ohne einen Blick auf die Uhr, das Gespräch unter Kollegen, in dem auch mal Raum ist, miteinander zu lachen… Und vieles mehr.

Aber ich weiß auch, dass mein Blick vielleicht wieder mehr als selbstverständlich ansieht, wenn die Krise vorbei ist. Daher habe ich letzte Woche einen Versuch gemacht, zu dem ich sie und dich gerne einladen würde. Ich habe einen Fotoapparat genommen (alternativ geht auch das Handy) und bin ab meiner Haustür genau tausend Schritte in eine Richtung gelaufen – ohne umzukehren oder rückwärts zu gehen. Genau tausend. Nach tausend Schritten habe ich ein Foto gemacht – bewusst nicht mehrere und das Beste ausgesucht, sondern wirklich nur eins. Vor vielen Wochen hätte ich gesagt, das Bild ist alltäglich und hätte es aussortiert. In dem Moment habe ich mich gefreut, hinausgehen zu können um mir die Chance zu geben, nach tausend Schritten etwas zu entdecken, das auf den ersten Blick selbstverständlich ist, das aber so wie es ist, schön ist. Die Entfernung habe ich gewählt um mir selbst zu zeigen, dass es nicht auf die Anzahl der Schritte ankommt, sondern dass in jedem Moment und an jedem Ort, solche kleinen Entdeckungen möglich sind. Vielleicht haben sie Lust, sich darauf einzulassen und es selbst auszuprobieren.

Wer mag, darf sein Bild und seine Erfahrungen, die er auf diesen tausend Schritten gemacht hat, gerne an pfarramt@sommersdorf-thann.de schicken.  Vielleicht findet sich im nächsten Gemeindebrief Raum, diese Erfahrungen miteinander zu teilen.

Ich wünsche dir und ihnen eine gesegnete Woche. Beim nächsten Mal gibt es an dieser Stelle auch wieder ein Video – versprochen. 😊

Michaela Meyer

 

 

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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