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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 10

Wir haben Sonntag, ich schreibe inzwischen den zehnten Tag meine Eindrücke und Erfahrungen nieder. Immer wieder einmal gehe ich zu dem großen Wandkalender und vergewissere mich: Ist es tatsächlich sechs Tage her, dass unsere Schulen und KiTas geschlossen sind?  Es ist so. Seit dem letzten Montag machen Eltern einen ‚Superjob‘, indem sie ihre Arbeit und die Betreuung ihrer Kinder unter einen Hut zu bringen versuchen. Jetzt spüren wir als Eltern von Kindergartenkindern oder schulpflichtigen Jugendlichen mal wieder so richtig, was Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer leisten, wenn sie sich um unsere Kinder kümmern. Jeder, der irgendwie mit der Welt der Medizin, der Krankenhäuser und Arztpraxen in Verbindung steht, leistet zur Zeit Außergewöhnliches. Verkäuferinnen und Mitarbeiter von Märkten tun bewundernswert freundlich und professionell ihre Arbeit – selbst dann, wenn sie ohne Grund die Erschöpfung, den Frust oder sogar die eine oder andere ‚Entgleisung‘ der Kunden aushalten müssen. Da kann es kein „Danke!“ zuviel an der Kasse geben, wenn ich einkaufe – das ist zumindest meine Meinung.

Es fasziniert mich, was inzwischen an kreativen Aktionen angeboten wird. Das Internet- und Handyzeitalter macht da viel Fröhliches, Phantasievolles, Hilfreiches und Entlastendes möglich. Immer wieder versuchen Leute auch bei uns, über die Dorf- und Stadtgrenzen hinaus das ganze Land zusammenzubringen. Italien hat es vorgemacht, wir machen es nach. Heute um 18 Uhr: ein Balkonkonzert. Wer immer ein Instrument spielen kann oder singt (also jeder :-)), ist eingeladen zur ‚Ode an die Freude‘ von Ludwig van Beethoven. Ihr wisst schon: „Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium …“. Auch in unseren Dörfern tun sich Fenster auf, spielen Trompeten und Posaunen (und vielleicht auch Saxophone :-)) ab 18 Uhr diese Melodie. Es geht darum, dass wir, auch wenn wir jetzt daheim bleiben, ein Zeichen der Verbundenheit erleben. Dass wir spüren: Wir sind eine Gemeinschaft, wir bleiben eine Gesellschaft, auch wenn wir uns jetzt auf Zeit vereinzeln müssen. Hoffentlich bleibt diese heutige Aktion keine Eintagsfliege, sondern wird zu einer schönen Gewohnheit, so lange wir im Ausnahmezustand leben müssen.
In Bamberg hatte jemand diese Idee schon vor einigen Tagen. Da wurde dann in einer Straße von Balkonen, Hausvorsprüngen und Fenstern ‚Bella, ciao!‘ geschmettert und das Video dieser gemeinsamen Singaktion wurde dann ins Internet gestellt. Gefreut haben sich darüber nicht nur viele Deutsche. Es gab überraschend viele positive Reaktionen aus Italien auf dieses Filmchen! Dankbar haben zahlreiche Menschen vor allem im furchtbar gebeutelten Norden Italiens dieses Zeichen von Mitgefühl und Solidarität wahrgenommen und darauf reagiert.

Also packe ich jetzt auch mein Saxophon aus – wie unsere Bläserinnen und Bläser von Thann jetzt wohl ihre Trompeten und Posaunen und sonstigen Instrumente aus den Koffern holen. Wir spielen – ganz egal wie richtig oder falsch! – mit Freude und Hoffnung die ‚Ode an die Freude‘. Und wenn du diesmal die Aktion verpasst, dann sei beim nächsten Mal dabei. Dieses ‚nächste Mal‘ gibt es bestimmt :-). Lass dich überraschen.

Übrigens: Gestern spät am Abend hat mir meine Freundin Linda aus Florenz noch geschrieben. Es geht ihr deutlich, deutlich besser, ihr Fieber ist verschwunden, Gott sei Dank. Danke all denjenigen, die sie in ihre Gebete eingeschlossen haben.

Bleibt gesund und bewahrt – bis morgen.

Eure Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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