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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 26

Liebe Tagebuchclique,

ich gestehe es gleich: Ich habe heute vergessen, die Kirche morgens aufzusperren. Wir hatten hier im Büro aufgrund einer Osteraktion seit gestern Früh Hochbetrieb. Heute ging es am Vormittag noch einmal gegen die Uhr, daher bin ich sofort mit meinem Morgenkaffee ins Büro an den Kopierer gezischt und habe prompt vergessen, die Kirche aufzusperren. Am sehr späten Spätnachmittag ist es mir dann eingefallen. Sollte jemand vor der versperrten Tür gestanden haben, bitte ich hiermit in aller Form um Entschuldigung. Die „Altpapiertonne rausstellen!“-Notiz kann ich von der Innenseite unserer Haustüre jetzt wieder abnehmen. Sie hatte die Schließ-Notiz verdeckt. Ab morgen ist die Kirchentür wieder während des Tages unversperrt – ich nehme es mir fest vor.

Tja, was war heute los? Besagte Osteraktion war los, die wir in einer Teamleistung tatsächlich erfolgreich gegen 12 Uhr auf dem Burgoberbacher Postamt abschließen konnten. Nach dem Mittagessen habe ich mich für ein Stündchen in die unwiderstehlich anziehende Frühlingssonne gesetzt und gelesen. Einen Roman, der im Berlin der Nachkriegszeit spielt und die damaligen Mühen der Menschen ums tägliche Überleben eindrücklich schildert. Wie spartanisch und karg hauste man – unvorstellbar. Jeder Tag bedeutete aufs Neue eine riesige Improvisationsleistung. Ich musste daran denken, dass in diesen Tagen oft der Vergleich mit Kriegszeiten herangezogen wird. Hier, in ländlichen Regionen, ist das nicht der Fall, um die nüchterne Wahrheit zu schreiben. Wir leben mit einigen Einschränkungen, das ist Fakt. Doch vielen von uns geht es, schaut man nur nach Italien und Spanien, im Verhältnis wirklich gut. Ich entnehme auch den Mails, die mich erreichen, dass das den meisten in meinem Umfeld bewusst ist. Ganz anders sieht gegenwärtig sicher auch bei uns der Alltag von Männern und Frauen aus, die in Pflegeberufen arbeiten, als Ärztinnen und Ärzte an Kliniken sind oder an den Kassen der Supermärkte sitzen. Da ist das Leben gegenwärtig oft ‚ein Kampf‘, es ist aufreibend und die Belastungen gehen an die Grenzen. Deshalb sind diejenigen unter uns, die – wie ich – weniger hart betroffen sind, zu Mitgefühl und Hilfsbereitschaft herausgefordert.

Was arbeite ich aktuell  –als westmittelfränkische Landpfarrerin? Ich sitze in diesen Tagen auch am neuen Gemeindebrief. Und stehe vor völlig neuen Fragen. Beispielsweise der, ob die Veröffentlichung der Terminplanung für die Monate Mai, Juni und Juli, die komplett fertig ist, überhaupt Sinn hat. Zudem gibt es diesmal keine Rückblicke auf schöne Ereignisse, die in den letzten Wochen in unserer Pfarrei stattgefunden haben. Bei Taufen und Trauungen können wir auch kaum Namen nennen, da überall in meinem Kalender ‚abgesagt‘ dabeisteht. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass wir auch diesmal Ende April einen ansprechenden und ermutigenden Gemeindebrief in alle unsere Haushalte schicken können. Wenn ich an einem Artikel sitze, dann habe ich oft in Gedanken eine Person aus unserer Gemeinde vor meinem inneren Auge, die ich gut kenne. Ich schreibe für ihn oder für sie. Stelle mir vor, wie er oder sie einen Artikel liest, sich mit seinem Partner daheim im Wohnzimmer zu dem einen oder anderen austauscht, im besten Fall vielleicht sogar ein gut geführtes ‚Streitgespräch‘ anzettelt ( – es wird dazu eine Starthilfe im nächsten Gemeindebrief geben 🙂 ). Vielleicht eröffnet uns die politische Neubewertung der Lage in Deutschland am 14. April ja die Perspektive auf gemeinsame Gottesdienste, nachgeholte Taufen, doch stattfindende Trauungen und andere schöne Ereignisse. Ich würde mich darüber riesig freuen! Solange das noch nicht wieder möglich ist, behelfen wir uns mit Tagebuch-Aufzeichnungen, Mails, Post und Whatsapps, die Mut machen.

In diesem Sinn einen guten restlichen Abend oder einen gelingenden Start in einen neuen Tag – und die Kraft zum Improvisieren, wo nötig. Liebe Grüße aus dem Pfarrhaus! Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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