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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 4

So, jetzt ist es also soweit. Montag früh – der Tag 1 ohne Schule. Da kein Bus um 7.00 Uhr erwischt werden muss, können wir alle etwas länger im Bett liegen bleiben. Aber draußen vor dem Fenster machen die Vögel fröhlichen Frühlingskrach. Also doch raus aus den Federn, der Tag sieht für mich zu schön zum Liegenbleiben aus.

Ich koche mir einen Kaffee und hole die ‚Fränkische Landeszeitung‘ aus dem Briefkasten. Sofort sticht mir die Schlagzeile auf Seite 1 ins Auge. ‚Katastrophenfall‘ ist ausgelöst. „Was heißt das jetzt konkret?“ schießt es mir durch den Kopf. Einige Minuten später weiß ich es. Alles, was nicht ‚systemrelevant‘ ist, schließt in den nächsten Tagen. Hmm. Klingt doch etwas beunruhigend. Aber wieder sage ich mir: „Wenn es hilft, die Rate der schwer an Corona Erkrankenden so ‚flach‘ zu halten, dass ihnen in unseren Krankenhäusern geholfen werden kann, dann soll das alles jetzt so sein.“

Das Telefon klingelt. Ein Mitglied unserer ‚Lichtblick‘-Gemeinde ruft an und möchte wissen, wie es mir geht. Wir erzählen einander ein bisschen, was dieser ‚Signore Corona‘ so alles auslöst und verändert. Und als ich den Hörer wieder auflege, bin ich ganz gerührt von der liebenswerten Fürsorge, die aus diesem Anruf sprach.

Unser Kolleg*innentreffen heute am Mittag muss leider ausfallen. Jede Art von Zusammenkunft sollen wir auf Bitten unseres Dekans unterlassen, wenn sie nicht zwingend erforderlich ist. Also setze ich mich stattdessen hin und formuliere einen Aushang für unsere Schaukästen. Schließlich gibt es, für die Jüngeren unter uns kaum vorstellbar, noch immer Leute ohne Internet. Auch sie sollen wissen, welche Veranstaltungen in der nächsten Zeit bei uns stattfinden können und welche wir absagen müssen. Besorgte Taufeltern rufen mich an und möchten wissen, ob wir denn die Taufe ihres Kindes wie geplant feiern können. Ich muss es leider verneinen. Alle Felder in meinem Terminkalender, die ursprünglich rosa waren – rosa als positive Farbe für meine ‚ToDos‘ – werden jetzt hellgrau. Schließlich stehen in meinem Kalender für diese Woche nur noch meine Bürozeiten in ‚rosa‘ und die Dienstbesprechung mit Karin Oberseider, unserer Pfarramtssekretärin. Hoffentlich darf sie in den nächsten Wochen weiterhin hier arbeiten, denn zu tun gibt es für uns trotzdem noch so einiges.

Mancher „eigentlich mutige Mensch“ gibt mir gegenüber in diesen Tagen zu, ab und an doch etwas wie Furcht in sich aufkeimen zu spüren. Es tut mir gut, da die heutige Losung als ‚Impfstoff‘ zu hören: „Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt“, bekennt jemand in den Psalmen (Ps. 57, 3). Da blitzt ein gutes geistliches Leuchtfeuer gegen die Furcht auf. Das Gebet. Reden mit Gott, innerlich Zwiesprache halten, während ich ruhig in einem Sessel sitze oder draußen im Garten Hecken schneide oder mit dem Rad durch den Altmühlgrund fahre – das tut mir gut. Es macht etwas mit mir, wenn ich meine Gefühle in Worte fasse, ob laut oder leise. Sie werden damit konkret und verlieren etwas von ihrer unkontrollierten Wirksamkeit in meinem Unterbewusstsein.

Nachmittags trifft es sich dann, dass wir in einem unserer Dörfer zufällig in größerer Runde zusammenstehen und reden: jeder mit rücksichtsvollem Abstand zum anderen und doch in großer Freundlichkeit miteinander verbunden. Das bewahrt mir die Zuversicht, dass wir gemeinsam erleben werden, wie Gott „unsere Sache zum Guten Ende führt“.

Bis morgen – bleibt bewahrt.

Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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