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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 5

Gestern Abend haben wir wieder gespielt. Zu viert. Ich war in unserer Runde mit sehr, sehr großem Abstand die Älteste. Es hat super viel Spaß gemacht. Ich erinnere mich nicht, in den letzten Jahren in einer solchen Konstellation stundenlang zusammengesessen zu haben. Was nicht alles auf einmal geht ….
Das Spiel hieß ‚Exit. Die vergessene Insel‘. Wir haben uns zu viert gleich an unseren großen Esstisch gesetzt, weil man bei diesem Spiel verschiedene Kartenstapel braucht, ein Rätselheft für alle gut sichtbar hinlegt, Schere und Bleistift und einen Block bereithalten soll. Und natürlich muss man noch Platz haben für Salzletten und Pistazien und für Orangentee. Was mir an diesem Spiel gefällt? Ganz klar: Es geht hier nicht gegeneinander. Nicht einer gegen alle. Oder jeder gegen jeden. Es geht am besten miteinander. Man steht gemeinsam vor der Aufgabe, Rätsel zu lösen. Eines nach dem anderen. Die Rätsel bauen aufeinander auf. Wenn man mal nicht weiterkommt, gibt es ‚Hilfe‘-Karten. Nicht nur eine. Sondern sogar zwei. Und wenn man an einem Rätsel zu verzweifeln droht und es auch zu viert nach langem Knobeln nicht geknackt kriegt, kann man (letzte Rettung!) sogar eine  ‚Auflösungskarte‘ zu Hilfe nehmen. So rätselt man sich gemeinsam von Aufgabe zu Aufgabe und schafft es gemeinsam in letzter Sekunde, von der vergessenen Insel zu entkommen.

Spannend war für mich auch zu erleben, wie schnell da die unterschiedlichen Begabungen der einzelnen Mitspieler*innen helfen. Der eine kann super gut Texte vorlesen, die andere erfasst kleinste Details auf Bildern, der Dritte kommt beim Zahlenrätsel auf den entscheidenden Dreh und die vierte ist beim seltsamen Falten von Papier die Königin. Gemeinsam kommt man durch. Indem jeder auf seine Art mitdenkt, mitspielt, mitknobelt.

Heute früh dachte ich dann in Erinnerung an den gestrigen Abend plötzlich: „Unsere gegenwärtige Lage ist irgendwie der Ernstfall zum gestrigen Spiel. Wir suchen auch einen ‚Exit‘. Einen Ausgang oder Ausweg aus einer Situation, die auch für die Ältesten in unseren Dörfern und Städten keine Parallele hat. Ist das der Ausweg für uns, wenn wir uns in den kommenden Wochen konsequent an das politisch Vorgegebene halten und versuchen, möglichst oft ‚einzeln‘ zu sein –mit mehreren Metern Sicherheitsabstand voneinander?“

Wir werden es sehen, ob das der Königsweg ist, um ein Abflachen der Ansteckungskurve mit dem Corona-Virus zu erreichen. Nur darum geht es ja in diesen Tagen und Wochen. Was im ‚Exit‘-Spiel weiterhilft, könnte uns allen auch jetzt in unserer alltäglichen Wirklichkeit gut tun: Wenn wir das, was wir gern tun und daher auch gut können, irgendwie in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Es passieren ja schon tolle Dinge in unserer Gesellschaft: Verlage bieten über das Internet Lernstoff für Schülerinnen und Schüler kostenlos an, für den sie normalerweise viel Geld verlangen. Musiker wir der geniale und weltbekannte Pianist Igor Levit spielen wunderbare Klaviermusik ein und man kann sie sich für 0 Euro einfach so anhören (Man braucht dazu allerdings einen Computer. Unter dem Suchbegriff ‚igor levit podcast‘ ist man sofort dabei :-)). Nachbarn bieten einander Einkaufsdienste an. Fröhliche Menschen schicken wirklich unterhaltsame kleine Filmchen um die Welt, die uns zum Lachen bringen. Liebe Teens, liebe Kids, zeigt bitte euren Großeltern in diesen Tagen ein paar solcher Stimmungsaufheller. Schauen wir, wie wir – gern virtuell oder auch manchmal real ‚über den Zaun‘ – in diesen Wochen für einander da sein können. Für diejenigen, die ihre Bibel aufschlagen möchten und zum Thema nachlesen wollen, noch ein Tipp: Brief von Paulus an die Römer, Kapitel 12.

Übrigens: Seit heute sind von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr jeden Tag unsere beiden Kirchen in Sommersdorf und Thann geöffnet. Man kann sich einfach reinsetzen. Still sein. Oder beten. Oder ein Lied singen. Oder eines anhören.

Bleibt behütet.

Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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