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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 47

Liebe Tagebuchfreunde, da bin ich nach einigen Tagen Auszeit wieder. Ich war mir gar nicht sicher, ob ‚Urlaub nehmen‘ in diesen Zeiten sinnvoll ist. Aber längeres Nachdenken hat mir meine Kirchenleitung abgenommen, indem ganz klar die Maßgabe an uns weitergegeben wurde: „Geplanter Urlaub wird trotz Corona bitte genommen. Sonst schiebt sich alles zu sehr nach hinten und in der zweiten Jahreshälfte gibt es Chaos im Blick auf Urlaubswünsche und damit verbundene Vertretungs-Notwendigkeiten.“ Also habe ich mich einige Tage ausgeklinkt. Und was soll ich sagen? Der nachhaltigste Entspannungseffekt hat dadurch eingesetzt, dass ich sehr, sehr wenig Nachrichten gehört und gesehen habe. Viel gelesen, gewandert, gut gegessen – das war’s eigentlich.

Jetzt, wo ich wieder da bin, räume ich erst einmal unter 48 Mails mindestens 10 unseriöse Angebote von Schutzmasken, Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln ins ‚Müllfach‘ meines Computers. Ich werfe ungefähr eine vergleichbare Menge an Bittbriefen um Spenden ins Altpapier. Und vertröste zum wiederholten Mal Taufeltern im Blick auf den Gottesdienst für ihr Kind. Denn ich weiß momentan noch nicht, was es in der Praxis bedeutet, dass wir ab dem 4. Mai 2020 wieder Gottesdienste feiern können. In Gedanken sehe ich mich schon vor euch stehen, die Kirchen-Bänke systematisch mit je drei Leuten im Sicherheitsabstand besetzt. Dazwischen immer zwei Bänke komplett leer. Ihr tragt alle Schutzmasken und ich auch. Ich überlege wahrhaftig, wo wir in Sommersdorf in die Kirche rein – und wo wir wieder rausgehen. (In Thann ist es einfacher, da gibt es vier (!) Türen zur Auswahl.) Ich denke darüber nach, wie ich es eingefleischten Emporensitzern verdeutlichen kann, dass sie wohl in der nächsten Zeit nicht mehr auf der Empore sitzen dürfen. Ich frage mich, ob ich unsere Organisten bitten soll, sich darauf einzustellen, für die nächsten Gottesdienste wunderbare Solostücke vorzubereiten, weil wir ja nicht singen sollen – oder dürfen …. Und noch vorher sehe ich mich mit Klebepunkten in unseren beiden Kirchen stehen und mit dem ‚Zollstock‘. Zwei Meter. Klebepunkt auf die Ablage fürs Gesangbuch. Zwei Meter. Klebepunkt auf die Ablage. Zwei Meter. Klebepunkt auf die Ablage. Wow. Wirklich gewöhnungsbedürftig. Mit Maske siebzehn Minuten lang predigen – ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll. Zumindest bräuchte ich dann auf jeden Fall zwei, denn die erste ist nach dem ersten Gottesdienst „durchfeuchtet“. Ich hab‘ aber nur eine. Ach ja, noch eine Herausforderung: Wenn wir wieder Abendmahl feiern, soll ich euch die Hostie ‚kontaktlos‘ geben. Mit einer Art Zange. Tut mir leid – aber wisst ihr, welches Zangenmodell ich da vor meinem inneren Auge habe? Ja — tatsächlich kam mir schon das Modell ‚Müllzange‘ in den Sinn, mit dem Straßenränder gereinigt werden! Unglaublich. Wenn es nicht zum Heulen wäre, fände ich die Vorstellung urkomisch. Ich, im Talar am Altar, mit einer Müllzange in der Hand und an deren Ende die Hostie für den Abendmahlsgast … Es wird uns allen noch ein großes Maß an Toleranz, Geduld und Flexibilität kosten, dass wir gut durch die nächsten Monate kommen.

Wie gut, dass heute am Nachmittag drei Stunden wie im Flug mit der schönen Beschäftigung vergangen sind, zusammen mit Thomas und Andy für alle Haushalte unserer Pfarrei den neuen Gemeindebrief und einen Frühlingsgruß an unsere Gemeindehilfen auszuliefern. Die  Damen bringen euch beides in den nächsten Tagen in die Häuser und wir als Kirchenvorstand hoffen, euch damit eine kleine Freude zu machen. Und dann hat mir ein Freund noch ein Lied geschickt, ein gesungenes Gebet: „Wenn die Meere toben, Stürme weh’n, werd ich mit dir übers Wasser gehen. Du bist König über Wind und Flut. Mein Herz wird still, denn du bist gut.“ Wer es noch hören mag, hier ist es: https://youtu.be/AgxB9RNaglg.
Bei mir ist damit für heute Ruhe eingekehrt. Einen geruhsamen Abend euch, eine behütete Nacht und einen guten Start in den neuen Tag. Ihre / eure Elfriede Bezold-Löhr

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

Sommersdorf / Thann
Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
Mail: pfarramt@sommersdorf-thann.de
Spendenkonto: DE 71 7655 0000 0008 8247 57

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
11:00 Uhr – 16:00 Uhr

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