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Besondere Zeiten. Tagebuch, Seite 8

Heute hänge ich, um ehrlich zu sein, etwas durch. Die mittägliche Ansprache von Markus Söder mit weiteren einschränkenden Maßnahmen drückt meine Stimmung. Vor allem merke ich, dass es mich wirklich ärgert ( – und das ist noch nett formuliert – ), dass sich Nichtsdenker einen vermeintlichen Spaß daraus machen, diese Pandemie zum Scherz zu erklären und andere damit zu schocken, dass sie ihnen ins Gesicht pusten und ‚Corona!‘ rufen. Sind wir wirklich teilweise so ‚unbelastet von Intelligenz‘?

Mein Schreibtisch ist gepflastert mit Vorgaben, Handreichungen und „Worten“. Manche sind für mich als Pfarrerin bestimmt, zum Beispiel die zur Bestattung. Sehe ich ein, dass noch einmal knapp zusammengefasst wird, was ich aktuell bei einem Todesfall zu beachten  habe.

Das „Wort der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche in Deutschland“ haben unser Landesbischof, der neue Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz heute gemeinsam geschrieben. Wir Pfarrer*innen haben es als Mail bekommen und sollen es jetzt verteilen. Der Landesbischof, mein ‚oberster Chef‘, hat mir und allen Kolleg*innen dazu geschrieben: „Mir liegt daran, dass alle Gemeindeglieder in dieser schwierigen Situation von ihrem Bischof etwas Geistliches hören. Deswegen bitte ich Sie, dieses Wort mit den Ihnen in dieser Situation zur Verfügung stehenden Möglichkeiten so weit wie möglich zu verbreiten.“

Das „Wort“ ist lang, es füllt drei Din A 4-Seiten. Wie mache ich das jetzt? Füge ich das jetzt für euch in mein Tagebuch ein? Schicke ich es euch extra? Ich finde es für eine Anmerkung oder als Fußnote wirklich zu lang. Ich werde also Michaela Meyer, meine PC-Zaubermaus, darum bitten, es euch als einen Link anzubieten. Dann könnt ihr es lesen, wenn ihr wollt. Und in beide Kirchen lege ich 10 Kopien. Für den Fall, dass jemand in den nächsten Tagen dort hinkommt, das „Wort“ sieht und mitnehmen möchte.

Mir tun nach wie vor die kleinen Freundlichkeiten gut, mehr als mehrseitige „Worte“. Jemand, der beim Vorbeifahren hupt und mir damit einen Gruß sendet; ein anderer, der mir mit einer Schachtel Eier einen Gruß aus seinem Hühnerstall schickt und damit unseren Wochenend-Kuchen sichert; eine dritte mit einer lieben Whatsapp-Nachricht.

In Florenz habe ich vor zwei Jahren Linda kennengelernt, eine wunderbare Frau. Sie sollte mir eigentlich nur ein bisschen Italienisch beibringen. Sie ist mir darüber zu einer guten Freundin geworden. Seit Tagen fiebert sie. Hat dabei den ganzen Tag über ihre beiden Jungs in der beengten Wohnung im Mehrparteienhaus im Stadtzentrum zu betreuen. Ihr Mann ist außer Haus, beruflich unterwegs. Ich denke sehr oft an sie und sorge mich um sie. Ich würde ihr gerne tatkräftiger helfen, aber sie ist dafür zu weit weg. Das habe ich ihr geschrieben. Und sie hat heute Nachmittag geantwortet, dass schon unsere kurzen Nachrichten übers Handy ihr so gut täten. Dann muss das genügen …

Während ich am Nachmittag im Pfarrgarten mit den Frühlingsarbeiten im Staudenbeet weitergemacht habe, war mir lange das Lied ‚Auge im Sturm‘ im Ohr, das wir im Lichtblick schon so oft gesungen haben. Klickt es doch mal an, über Google findet man es sofort unter diesem Titel. Das trifft mein Empfinden in diesen Tagen gut.  Ich, wir mit Gott in Verbindung im Auge des Sturms. Das Bild trägt.

Noch eine kleine Vorwarnung: Der morgige Tagebucheintrag könnte eine Mini-Predigt für den Sonntag beinhalten. Vielleicht lest ihr ihn ja trotzdem. Oder sogar deswegen :-). Ich grüße euch von Herzen. Mich mit euch auszutauschen, hat meine Laune spürbar verbessert.

Danke für’s Dasein.

Ihre / eure Elfriede Bezold-Löhr

 

PFARRAMT

Pfarramtsführung
Friedrich Müller
Mobil: 0171/8649686

Sekretariat
Anja Herzog

KIRCHENGEMEINDE

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Sommersdorf 5
91595 Burgoberbach
Tel.: +49 9805 648
Fax: +49 9805 932 202
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ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag:
09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Donnerstag:
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